Höchstes Schülerwohnheim offiziell eröffnet

Ein Artikel von Kathrin Lanz | 18.06.2024 - 08:29
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Anstelle des bisherigen „Stammhauses“ des Holztechnikum Kuchl aus den 1950er-Jahren entstand Europas höchstes Holz-Schülerwohnheim. © Holztechnikum Kuchl

Beim sogenannten HTK-Cube handelt es sich um einen Brettsperrholz-Modulbau, aufgebaut auf einem in Beton errichtetem Erdgeschoß. Für das Holztechnikum Kuchl (HTK) ist es das größte Projekt der Geschichte und dieses wollte bedacht angegangen werden: „Durch die Verdichtung der Baufläche können bisher verbaute Flächen wieder begrünt werden“, erklärt HTK-Geschäftsführer Hans Rechner. „Die Unterbringung und die pädagogische Betreuung sind entscheidende Faktoren für den Schulerfolg“, so Internatsleiter Markus Palfinger. Bedingt durch das Einzugsgebiet Österreich, Deutschland, der Schweiz und Südtirol sind rund 75 Prozent der Schülerinnen und Schüler vier bis fünf Jahre lang im Internat untergebracht. Der Wissenscampus Kuchl erhält durch den Cube ein neues, aufgewertetes Erscheinungsbild im Ort. Dies beginnt mit dem Vorplatz und Eingangsbereich, der komplett neu gestaltet wurde.

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Umgeben von in Sicht belassenen Holzwänden befinden sich helle Aufenthaltssituationen. Den Jugendlichen gefällt es sichtlich in ihrem neuen Heim. © Holztechnikum Kuchl

Die Module stammen von Kaufmann Bausysteme und wurden im Werk in Kalwang gefertigt. Mit einem Vorfertigungsgrad von 95 % kamen die einzelnen Boxen inklusive Fenster und Türen, Böden und Sanitäreinrichtungen komplett anschlussfertig in Kuchl an. Der Liftschacht und Treppenhauskern sind ebenfalls in Holz ausgeführt. Im betonierten Erdgeschoß  befinden sich die Funktionsräume und ein großer Fitnessraum. In den darüberliegenden sechs Obergeschoßen wurden die Internatszimmer in Form von Doppel- beziehungsweise Dreibettzimmern organisiert. Im neuen Gebäude stehen nun 184 Betten für die Burschen und Mädchen zur Verfügung.

Der Entwurf stammt aus der Feder von sps architekten, als Tragwerksplaner waren merz kley partner an Bord, als Systemlieferanten fungierten Hasslacher Norica Timber und Mayr Melnhof Holz. Die Kosten betrugen 12,5 Mio. Euro, die Finanzierung erfolgte aus Eigenmitteln, Mitteln des Fachverbands der Holzindustrie sowie den Fachgruppen, der Salzburger Wohnbauförderung und einer Bundesförderung. „Das neue Internatsgebäude wird den zeitgemäßen Anforderungen des modernen Wohnens gerecht und ist ein Vorzeigeprojekt für den modernen Holzbau in Österreich. Mit diesem architektonisch anspruchsvollen Ansatz haben wir im Internatsbau neue Maßstäbe gesetzt. Wir bieten unseren Schülerinnen und Schülern einen hervorragenden Raum zum Lernen und Leben. Die gesamte Holzindustrie steht hinter dem Projekt und finanzierte es mit“, freuen sich die Präsidenten des Holztechnikums Kuchl, Wolfgang Hutter, Renatus Capek, Christian Rettenegger sowie der Geschäftsführer des Fachverbandes der Holzindustrie Heinrich Sigmund.

Quelle: HTK