Nachhaltiges Quartier: Mehrheitlich südseitig gelegen, mit unverbaubarem Blick ins Grüne bis zur Skyline des Hauptbahnhofs, entstehen 57 Eigentumswohnungen. © BMW Designers & Architects
Das traditionsreiche Funkhaus in der Wiener Argentinierstraße blickt auf eine geschichtsträchtige Vergangenheit zurück. Es ist ein Symbol österreichischer Mediengeschichte. 2016 erhielt die Rhomberg Bau Gruppe den Zuschlag für den Kauf des Gebäudes. Ein Bauteil wurde bereits 2021/2022 revitalisiert, nun startet die behutsame Neugestaltung des Herzstücks des Ensembles. Das Konzept stammt vom Wiener Architekturbüro BWM Designers & Architects, das europaweit für seinen sensiblen Umgang mit historischen Gebäuden bekannt ist. Gemeinsam blickt man einer spannenden Zukunft entgegen. Geplant sind Kulturräume für Konzerte und Events aller Art, ein ansprechender Gastronomiebereich, Wohnungen mit Blick ins Grüne, sowie im Hauptbereich des historischen Baus voraussichtlich ein ungewöhnliches Hotelkonzept (noch in Planung). Auf dem hinteren Grundstückteil entsteht ein Wohnhaus, errichet mit dem vorgefertigten Cree-Holzhybridsystem.
Neue ökologische und technologische Maßstäbe
Autofreier Vorplatz: Ein Teil des Gebäudes bleibt weiterhin mit dem ORF verbunden: Der hofseitige „Peichl-Trakt“ und die angrenzenden Sendesäle werden auch in Zukunft vom ORF für Veranstaltungen und Programm genutzt. © BMW Designers & Architects
Am äußeren Erscheinungsbild des Funkhaus gibt es keine Veränderungen. Fassadenteile werden in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt rekonstruiert. Bestehende Fenster werden saniert, ausgetauschte Fenster nach bauzeitlichen Vorbildern rekonstruiert. Sämtliche Verblechungen werden originalgetreu nachgebildet. Die großflächige Eingangshalle mit Originaltreppe bleibt erhalten. Ende März wurden die Pläne der Öffentlichkeit präsentiert. „Wir haben uns dem Projekt angenähert, indem wir uns intensiv mit der Entstehungsgeschichte beschäftigt haben“, so Erich Bernard, CEO und Gründer der BWM Designers & Architects.
„Ziel ist es, das Funkhaus ursprünglichen Ideen folgend im Außenauftritt wiederherzustellen und dieses sowohl im Innenbereich als auch bei den neu entstehenden Gebäuden überlegt und stimmig zu ergänzen.“ Ab Anfang 2026 sollen nun die weiteren Pläne umgesetzt werden, gab die Rhomberg-Gruppe bekannt: Insgesamt 57 weitere Eigentumswohnungen werden errichtet, 35 davon in einem siebenstöckigen Holzhybridwohnbau, der auf einer bisher als Parkplatz genutzten Fläche gebaut wird, 22 im hinteren Teil des denkmalgeschützten Bestandsgebäudes. Am Areal wird es außerdem ein Sondenfeld mit rund 80 Geothermie-Sonden, die die Wärmeversorgung beziehungsweise Kühlung aller Wohnungen abdecken, geben. Eine eigene Photovoltaikanlage auf den Dachflächen liefert Strom. Für das gesamte Funkhaus-Areal wird eine Zertifizierung nach den höchsten Nachhaltigkeitsstandards angestrebt. Das Projekt wurde 2024 zur Baugenehmigung eingereicht; diese wird im Laufe des Jahres 2025 erwartet. Das Hotel soll laut Rhomberg zumindest 70 Zimmer aufweisen, nach einem Betreiber wird noch gesucht.
Quelle: KTHE Team Farner Group