Leonhard Huetz, Holzbau-Meister, Baumeister, Bauträger holzbau austria-Experte für Kreislaufwirtschaft und Technik © holzbau austria
Holz als nachwachsender Rohstoff bietet nicht nur ökologische Vorteile, sondern eröffnet auch architektonische und technische Möglichkeiten, die den modernen Bauanforderungen gerecht werden. Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie der Baustoff Holz noch effizienter, ressourcenschonender und langlebiger genutzt werden kann, um den Anforderungen einer Kreislaufwirtschaft gerecht zu werden.
Die jüngsten Entwicklungen im Bereich der Holzbauarchitektur zeigen eindrucksvoll, wie Tradition und Innovation Hand in Hand gehen können. Durch den Einsatz von digitalen Planungsmethoden und präzisen Fertigungstechniken entstehen Bauwerke, die sowohl ästhetisch ansprechend als auch funktional und energieeffizient sind. Herausragende Beispiele finden Sie auf der neuen Website holzbauarchitektur.at.
Der Fortschritt im Holzbau beschränkt sich aber nicht nur auf technische Aspekte. Auch in puncto Nachhaltigkeit setzt die Branche Maßstäbe. Durch die Verwendung von Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft und die langlebige und kaskadische Nutzung von Holz leistet der Holzbau einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Ressourcenschonung.
Ein zentrales digitales Wissensangebot, das diese Entwicklungen unterstützt, ist die Wissensplattform meta-wissen-holzbau.at. Hier wurde kürzlich der neue Bereich Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft eingeführt, um eine fundierte Wissensgrundlage für Holzbau-Meister, Planer, Architekten und Entscheidungsträger bereitzustellen.
Der Bereich Nachhaltigkeit bildet die wichtigsten Grundlagen ab, darunter ein umfassendes Glossar, die historische Entwicklung, nationale und internationale Normungen, Aspekte der Regionalität und Biodiversität sowie verschiedene Zertifizierungen. Diese umfassende Sammlung dient als Orientierungshilfe für alle, die sich mit nachhaltigem Bauen auseinandersetzen und fundierte Entscheidungen auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse treffen möchten.
Besonders spannend ist der Bereich Kreislaufwirtschaft, in dem mehrere innovative Forschungsprojekte vorgestellt werden, die über den Waldfonds des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft finanziert wurden. Dabei nimmt das Projekt „Rückbauorientiertes Planen und Bauen im Holzbau“ eine Schlüsselrolle ein, gefolgt von „Kreislauffähige Verbindungsmittel“, das metallische und zimmermannsmäßige Verbindungen zur einfachen Demontage und Wiederverwendung von Holzbauteilen untersucht. Zudem bietet der Katalog kreislauffähiger Holzbauteile eine praxisnahe Sammlung konstruktiver Lösungen zur Verbesserung der Wiederverwendbarkeit von Holzbauteilen.
Abschließend lässt sich sagen, dass der Holzbau vor einer vielversprechenden Zukunft steht. Durch die Kombination von Nachhaltigkeit, technologischem Fortschritt und der Förderung von Fachkräften wird es möglich sein, den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts erfolgreich zu begegnen und gleichzeitig lebenswerte, umweltfreundliche Lebensräume zu schaffen. Entscheidend wird sein, dass die Erkenntnisse aus der Forschung auch in die Praxis überführt werden, um den nachhaltigen Wandel in der Baubranche voranzutreiben.