Auf zehn Hektar Fläche entsteht in Regie des Altenhilfeträgers Bremer Heimstiftung das Modellquartier Stadtleben Ellener Hof in Kooperation mit vielen anderen Investoren, Baugesellschaften, Wohnprojekten und Baufamilien. Rund 500 neue Wohneinheiten sind hier geplant – in Gebäuden, die nach Effizienzhausstandard 40 und in Holz- oder Holzhybridweise errichtet und klimafreundlich mit Energie versorgt werden. Der Startschuss für das Großprojekt fiel im Jahr 2016. Seitdem wächst es. Über 20 Holzbauten sind bereits fertiggestellt oder befinden sich in der Umsetzung – darunter ein Mehrfamilienhaus der Wohnungsbaugesellschaft Gewoba, aber auch Vorhaben von Baugemeinschaften und privaten Bauherren, die sich ihren persönlichen Traum aus Holz erfüllen wollen. Ebenfalls aus dem Naturmaterial sind eine siebenstöckige Studentenwohnanlage (Bremens höchstes Holzhybridgebäude), ein Gästehaus der Stiftung Maribondo da Floresta sowie Immobilen, die auch gewerblich genutzt werden. Das Büro Kahrs Architekten ist am neuen Bremer Stadtteil mit dem dreigeschossigen Holzwohnbau „Kastanienhof“ beteiligt. „Bei allen Bauprojekten war und ist eine Zusammenarbeit mit im Holzbau versierten Brandschutzgutachtern und eine Umsetzung gemäß geltender Brandschutzbestimmungen Voraussetzung“, sagt Sabine Schöbel.
Es kann nie genug Holz sein
Bislang den in der Menge größten Holzanteil auf dem Gelände hat das Gebäude 38 im Baufeld 5. Insgesamt 1325 m3 des nachwachsenden Rohstoffes wurden hier verbaut. Sogar der Fahrstuhlschacht ist in Holz gefertigt. Heute werden die großen Räumlichkeiten im Erdgeschoss und im ersten Stock des Gebäudes von einem Kindergarten genutzt. Auf den Geschossen darüber befinden sich Wohnungen für Menschen jeden Alters. Für etliche Vorhaben, die sich noch in der Planung befinden, gilt eine feste Vorgabe. „Seit 2020 müssen neue Gebäude mit einem Holzanteil von mindestens 70 % konstruiert werden“, erklärt Edo Lübbing-von Gaertner, Beauftragter für Ökologie und Holzbau der Bremer Heimstiftung. Für Bauträger wie Privatpersonen gelte es überdies, auf fossile Baustoffe zu verzichten sowie darauf zu achten, dass sich ihre Gebäude auch wieder umweltfreundlich demontieren und recyclen lassen. „Den ganzen Lebenszyklus eines Gebäudes in den Blick zu nehmen, macht Bauen erst richtig nachhaltig. Mit dem Stadtleben Ellener Hof wollen wir die Themen nachhaltiger Städtebau, aktiver Klimaschutz und nicht zuletzt auch soziale Quartiersentwicklung zusammenführen“, ergänzt Christoph Theiling vom Planungsbüro p+t planung.
Gestaltungshandbuch mit Vorgaben
Alle Bauvorgaben im Stadtleben Ellener Hof sind in einem Gestaltungshandbuch festgehalten. Darin wird angeregt, Holz auch in den Innenräumen sichtbar und erlebbar zu machen. „Holz als sichtbares Raumelement trägt zur Luftqualität, zu einem guten Wohnklima und zu einer besonderen Atmosphäre im Neubau bei“, betont Lübbing-von Gaertner. Die Anwohner Agnieszka und Stefan Boholubsky können das nur bestätigen. Ihr Reihenhaus ist bis auf Bodenplatten und Estrich komplett aus dem Naturmaterial. „Uns war es wichtig, dass unsere Kinder in einer gesunden Umgebung aufwachsen – das ist in einem Zuhause aus Holz der Fall. Außerdem sorgt der ökologische, natürliche Baustoff für eine super Wärmedämmung. Bei steigenden Energiepreisen fällt dies deutlich ins Gewicht“, berichtet das Ehepaar.
Quelle: Stadtleben Ellener Hof / Sandra Wagner PR