Forderung: EUDR verschieben

Ein Artikel von Jakob Wassermann | 25.07.2024 - 13:12

Der europäische Parlamentsabgeordnete Thomas Waitz empfahl per Aussendung eine zügige Umsetzung der EUDR, da diese die heimische Holzwirtschaft stärken würde.

Herbert Jöbstl, Obmann des FVHI, entgegnet folgendermaßen: „Einem erfahrenen Fachpolitiker wie Thomas Waitz ist offenbar nicht bekannt, dass die EUDR nicht auf Holzimporte und ausländische Unternehmen begrenzt ist, sondern auch für die Holzernte, die Produktion und den Handel innerhalb der EU gilt. Die österreichische Forst- und Holzwirtschaft sollen künftig bei jedem Verarbeitungsschritt Nachweise erbringen, dass keine Entwaldung stattfindet, obwohl die Wälder in Österreich seit Jahrzehnten gesetzlich geschützt sind. Der gesamten Wertschöpfungskette Holz entstehen damit deutlich höhere Kosten durch zusätzliche Bürokratie – Kosten, die weder Mitbewerber auf dem Weltmarkt noch Hersteller von CO2- und energieintensiven Produkten treffen. Die in Österreich typischen kleinen und mittelständischen Betriebe der Forst- und Holzwirtschaft haben nicht die personellen Kapazitäten für diese zusätzliche Belastung.”

Andeutungen, dass Profitinteressen der Sägeindustrie und Großunternehmen in Österreich mit Waldschädigungen auf anderen Kontinenten zusammenhängen, wies Jöbstl als unverantwortlich und populistisch zurück. Aus Sicht der Forst- und Holzwirtschaft seien wesentliche technische Umsetzungsfragen nach wie vor unbeantwortet. Daher plädiere die Holzindustrie dafür, die Umsetzung der EUDR um mindestens ein Jahr zu verschieben. 

Quelle: FVHI