Der Erweiterungsbau für die liechtensteinische Privatbank LGT in Vaduz widerspiegelt den hohen Nachhaltigkeitsanspruch der Bauherrschaft. Der Wettbewerbsbeitrag von Fischer Architekten aus Zürich, der mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurde, schlägt für die bis zu 400 neuen Arbeitsplätze einen Holzhybridbau vor. Der geplante Neubau ist Teil der Kernzone, in der hauptsächlich Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe angesiedelt sind. Durch die zueinander höhenversetzten Finger, die parallel zum Hang liegen, sind die Gebäude zonentypisch drei- bis viergeschoßig.
Stützen und Träger aus Eschenholz
„Das Gebäude ist ein konstruktiver Holzbau, der auf einem Untergeschoß aus Beton aufbaut. Die Aussteifung erfolgt über die Treppenhäuser in Beton und wo erforderlich über zusätzliche Vollholzwandscheiben an den Gebäudeenden. Das primäre Tragsystem besteht aus Stützen und Querträgern aus Eschenholz, worauf eine sekundäre Tragstruktur aus Nadelholzträgern liegt. Das konsequente Raster aus Pfosten und Trägern bleibt im Innenraum sichtbar, indem die Decken bewusst von Technik freigespielt werden. Der Baustoff Holz und das korrelierende Tragsystem bestimmen so zusammen mit einer zwischen den Unterzügen liegenden Kühldecke aus verputzten Lehmplatten die innenräumliche Atmosphäre“, erklären die Architekten.
Lehm und Holz als perfekte Kombination
Lehm als organischer Baustoff mit hervorragenden bauphysikalischen Eigenschaften, wie eine ausgezeichnete Feuchtigkeitsregulierung, ergänzt laut Planer die weitgehend unbehandelte innere Materialisierung in zahlreichen Formen. Durch die intelligente Anwendung von ökologischen Produkten wird mit wenig Technik ein optimales Raumklima erzeugt. Die Fassade aus druckimprägnierter Tanne und geschoßweisen Kupferabdeckungen strickt das Thema der natürlichen Materialien weiter. „Die Bauherrschaft strebt die Zertifizierung durch mehrere umfassende Nachhaltigkeitslabels wie LEED Platin und SNBS Gold an. Themen wie Ressourceneffizienz, Low Tech, integrale technische Systeme, ein guter sommerlicher und winterlicher Wärmeschutz, Emissionsfreiheit der Materialien sowie Systemtrennung, Rückbaubarkeit und lokale Holzbeschaffung standen von Anfang an im Fokus“, wissen die Architekten. Die erste Bauetappe soll bis 2025 abgeschlossen sein.
Quelle: Fischer Architekten