Naturkundemuseum wird 23.000 m²-Holzbau

Ein Artikel von Birgit Gruber | 08.04.2025 - 08:09

Das neue Naturkundemuseum befindet sich auf einem ehemaligen Sportplatz am Rande des Waldes und wurde von der BIG in Zusammenarbeit mit Vikár és Lukács Építés Stúdió, Museum Studio und TYPSA entworfen. Das Museum wird die bestehende Einrichtung in Budapest ersetzen und die Vision der Regierung unterstützen, Debrecen bis 2030 zu einem wichtigen regionalen Zentrum für Bildung und Kultur zu machen. Im Auftrag des Ministeriums für Kultur und Innovation wird das neue Museum Dauer- und Wechselausstellungsräume, Bildungs- und Forschungseinrichtungen, öffentliche Einrichtungen und Back-of-House-Räume beherbergen.

Drei überlappende Bänder

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Das Volumen des neuen Naturkundemuseums verschwindet förmlich im Wald.  © BIG – Bjarke Ingels Group

Das Gebäude überrascht in seiner Form, die durch drei sich überschneidende Volumen definiert wird, welche sich mit der Landschaft heben und senken. Mit seiner Holzstruktur und einer Fassade aus verkohltem Holz ist das Museum teilweise in den Waldboden eingelassen beziehungsweise erhebt sich aus diesem, um sich optisch in das Gelände einzufügen. Die geneigte Dachlandschaft ist öffentlich zugänglich und ermöglicht einen weiten Blick auf die Stadt.

„Wir haben uns das Naturkundemuseum als integrierten Teil seiner Umgebung vorgestellt. Der Wald prägt auch das Erscheinungsbild. Das aus Massivholz errichtete Gebäude verfügt über eine Fassade aus lokal beschafften, verkohlten Holzpaneelen, die aus dem Boden ragen und die Grenzen zwischen Architektur und Wildnis verwischen. Das Museum nutzt die thermische Masse des Bodens und integriert Energiesysteme vor Ort, darunter geothermische Kreisläufe und Photovoltaikanlagen, um das ganze Jahr über ein stabiles Raumklima zu gewährleisten. Anstatt den Standort einfach nur zu erhalten, stellt das Gebäude ihn wieder her und wertet ihn auf. Es regeneriert die Artenvielfalt und passt sich gleichzeitig unauffällig an seine Umgebung an“, sagt Hanna Johansson von BIG.

Aus allen Richtungen treffen die Besucher auf offene Plätze, verschlungene Waldwege und tolle Ausblicke durch und über das Gebäude. Das Museum ist von allen Seiten zugänglich. 

Fünf ständige Galerien und Wechselausstellungen

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Das 23.000 m² große Museum wird in den jahrhundertealten Wald im nördlichen Teil der Stadt eingebettet sein. © BIG – Bjarke Ingels Group

Im Inneren fungiert die Empfangshalle als zentraler Orientierungspunkt und bietet Einblicke in die umliegenden Ausstellungsflügel, fünf ständige Galerien und ein Flügel für Wechselausstellungen und öffentliche Programme. Im Obergeschoß bieten eine Bibliothek und ein Restaurant Ausblicke in die Baumkronen des Waldes, während im Untergeschoß ein Lernzentrum, Workshops, Spielräume und Forschungslabors für Studenten, Familien und Mitarbeiter untergebracht sind.

Das Museum ist teilweise im Gelände versteckt, um seine Grundfläche zu minimieren. Die geneigten Gründächer sind mit einheimischen Arten bepflanzt und bieten Lebensraum für die örtliche Flora und Fauna, während sie den Park optisch über das Museum hinaus erweitern. Die Vegetation setzt sich auf dem Gelände und im Gebäude fort und bietet der Öffentlichkeit das ganze Jahr über Bereiche zum Ausruhen und Zusammenkommen.

Quelle: Bjarke Ingels Group