Im Industrie- und Gewerbegebiet von Altenkirchen im Westerwald ist mit dem neuen Lager- und Fertigungszentrum ein zukunftsweisendes Gebäude entstanden. Historischer Kern ist die 1890 gegründete Möbelwerkstätte der Schumann Project. Ergänzt wird das Unternehmen seit 2005 durch eine zweite Firma, die sich auf Innenausbauten spezialisiert hat. Im Jahr 2021 erhielt diese Tochterfirma ein eigenes Gebäude, das von Schumann selbst entworfen und realisiert wurde – unmittelbar neben dem Hauptsitz. Knapp drei Jahre später vergrößerte sich die Unternehmensgruppe erneut. Mit der Halle S // 46 wurde in einer sechsmonatigen Bauzeit nun ein weiterer Baustein der Entwicklung des Gewerbeensembles fertiggestellt.
Weit auskragendes Tragwerk
Ressourcenschonende Materialien, Flexibilität sowie ein naturverbundener, reduzierter Stil stehen im Fokus des Gebäudes. Zudem musste eine zukünftige Erweiterung möglich sein. Diese Anforderungen wurden in ein architektonisches Konzept integriert, das sowohl Funktionalität als auch Ästhetik präsentiert. Federführend war hier das Architekturbüro Aretz Dürr aus Köln. „Die Halle erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung über eine Länge von 60 m. Mit einer möglichen Erweiterung um weitere 60 m wird sie eine Gesamtfläche von knapp 3000 m2 erreichen. Zudem ist sie flexibel teilbar“, informieren die Planer. Der Neubau zeichnet sich durch seine klare und präzise Linienführung aus. „Die 40 m langen Leimholzbinder im Achsabstand von 6 m spannen 24 m frei und kragen im Osten und Westen weitere 8 m aus. Durch Koppel- und horizontale Druckstäbe verbunden und mit Trapezblech eingedeckt, wird das fein austarierte und weit auskragende Tragwerk durch die gezielte Verteilung der Dachlasten in Kombination mit der strukturellen Ordnung optimiert. Es entstehen Trägerquerschnitte von 24 auf 120 cm. Die Stützen sind in Querrichtung teileingespannt und durch je drei außenliegende Druckstäbe in Längsrichtung gehalten“, erläutern die Architekten die Konstruktion der Lager- und Produktionshalle.
Helle Innenräume
Zu dem nachhaltigen Gesamtkonzept zählt auch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, welche den gesamten Strombedarf inklusive der anfallenden Heizlast deckt. Für die Fassade des Holzbaus fiel die Wahl auf die Polycarbonat-Mehrkammerpaneele von Rodeca. Ein UV-Schutz sorgt dafür, dass die Paneele ihre Qualität über Jahre hinweg behalten. Außerdem garantieren sie eine hohe Bruch- und Hagelsicherheit. Die Fassade schafft zudem durch ihre hohe Lichtdurchlässigkeit helle Innenräume. Durch die weit auskragenden Vordächer wird eine konstruktive Verschattung der Fassade im Sommer ermöglicht. Im Winter kann die tief stehende Sonne dazu beitragen, den Heizbedarf des Gebäudes zu senken.
Quelle: Rodeca