Ausbildungscampus für Wiener Linien eröffnet

Ein Artikel von Birgit Gruber | 06.11.2023 - 10:04
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Der neue Ausbildungscampus in Wien Simmering. © pierer.net

Im neuen Ausbildungscampus erhalten Lehrlinge eine Fachausbildung in den Bereichen Elektrotechnik/Mechatronik und Maschinenbautechnik. Der Campus ist Schule und Werkstätte zugleich. Wichtig war es in der Planung, eine offene, lichtdurchflutete und behagliche Atmosphäre im gesamten Gebäude zu schaffen, informieren Zechner & Zechner Architekten.

Offenes Arbeiten und Lernen

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Das Gebäude besticht durch seine V-förmigen Holz-/Stahlträger. © pierer.net

Diese Offenheit spiegelt sich schon im Eingangsbereich wider, der als großes überdachtes Areal gestaltet ist. Dieser Bereich, strukturiert von V-förmigen Holz-/Stahlträgern, bietet Ankommenden viel Platz und dient gleichzeitig den Lehrlingen als Pausenraum im Freien. Dafür steht noch zusätzlich ein großzügiger Ballspielplatz zur Verfügung. Im Inneren des Gebäudes bietet ein 240 m2 großes Foyer viel Platz für gemeinsame Veranstaltungen. Im Erdgeschoß befinden sich neben den Werkstätten für Maschinenbautechnik auch Büro-, Schulungs- und Besprechungsräume. „Im Gegensatz zum Erdgeschoß mit seinen weitläufigen Räumen ist das erste Obergeschoß von seiner Raumaufteilung durch Einzelräume geprägt. Die Anordnung der Büros und Schulungsräume erfolgt durch zwei Erschließungsgänge. Sie werden von oben durch Lichtschächte zusätzlich natürlich belichtet“, berichten die Architekten.

Durch die Vorfertigung vieler Elemente, kombiniert mit einer speziellen Transportlogistik, konnte der Zeitplan bestens eingehalten und die Ausführungsqualität gehoben werden


Projektleiter Bernhard Jünger

Holz meisterte enormen Zeitdruck

Holz komme den Planern aus mehreren Gründen entgegen. „Neben der behaglichen Atmosphäre im Inneren konnten wir mit Holz den enormen Zeitdruck meistern“, erzählt Projektleiter Bernhard Jünger. „Durch die Vorfertigung vieler Elemente, kombiniert mit einer speziellen Transportlogistik, konnte der Zeitplan bestens eingehalten und die Ausführungsqualität gehoben werden“, weiß Jünger. Das Gebäude wurde von Lieb Bau Weiz ausgeführt. Als Systemlieferant trat Hasslacher auf. Insgesamt wurden vom Sachsenburger Unternehmen 1100 m³ Leimholzprodukte, 2200 m² Rippenplatten bestehend aus 233 m³ Brettsperrholz und 193 m³ Brettschichtholz verbaut.

Neben der CO2-sparenden Holzbauweise setzen die Architekten auf weitere ressourcenschonende und energieeffiziente Maßnahmen, die dem Gebäude das klimaaktiv Gold-Zertifikat einbrachte: So wird im gesamten Gebäude auf den Estrich verzichtet und Böden aus Recyclingmaterialien kommen zum Einsatz. Beheizt wird das Gebäude über Erdwärme und der Strom kommt aus der eigenen Photovoltaikanlage, hat eine Leistung von 92 kWp und erstreckt sich fast über die gesamte Dachlänge des Gebäudes.

Quelle: Zechner & Zechner