Heftige Stürme, Erosion und schwere Schneelasten im Winter – all dafür ist Vallone Valdostano di Vertosan, ein Berggebiet in der italienischen Gemeinde Avise, bekannt. Das Hochgebirgsbiwak Brédy bietet Schutzsuchenden seit 2021 Unterschlupf vor diesen widrigen Umständen. Die Bauherrschaft, die Familie Brédy, setzte Sohn Claudio damit ein Andenken. Er war Politiker und Bergsteiger aus dem Aostatal und verunglückte 2017 während einer Wanderung im Alter von nur 54 Jahren.
Acht Teile werden am Berg zum Biwak
Das Biwak trägt die Handschrift von drei jungen Architekten: Chiara Tessarollo, Skye Sturm und Facundo Arboit (BCW Collective). Die Zimmerei und Spenglerei Chevenier in Charvensod war verantwortlich für den Bau und Transport. Das Biwak wurde in der Werkstatt vorgefertigt und in acht Teile zerlegt per Hubschrauber an den Bauplatz transportiert. Die Aluminiumhaut in Anthrazit sorgt für die notwendige Widerstandsfähigkeit.
An nur sechs Stellen verankert
Sechs Schlafplätze, ein Ess- und Lesebereich, Strom aus Solarpaneelen sowie ein Stauraum erwarten den Schutzsuchenden. Die doppelte Reihe klappbarer Kojen, die aus geflochtenen Seilen bestehen und mit Kletterkarabinern befestigt sind, mündet in den Gemeinschaftsbereich mit Aussicht auf die umliegenden Viertausender. Lediglich an sechs Stellen ist die Hütte im Felsen verankert und kann bei Bedarf vollständig rückgebaut und an anderer Stelle wiederverwendet werden.
Quelle: Prefa