Mehr Platz für Windkraft Simonsfeld

Ein Artikel von Birgit Gruber | 07.09.2022 - 11:29
Perspektive_Außen.jpg

Die ökologische Holzkonstruktion mit Lehmwänden wird das bestehende Büro erweitern und gleichzeitig zu einem neuen Gebäude zusammenführen. © juri troy architects

Seit dem Einzug in das Bürogebäude im Jahr 2014 ist das Team der Windkraft Simonsfeld stetig gewachsen. Vor über einem Jahr wurde mit der Planung eines neuen Bürokonzeptes und einer Vergrößerung des Standortes Ernstbrunn begonnen. „Uns war es wichtig, das Team von Anfang an miteinzubeziehen, daher wurde eine Nutzergruppe aus Mitarbeitern unterschiedlicher Bereiche gebildet. Diese haben sich mit der Zukunft der Arbeitswelt auseinandergesetzt und erarbeitet, welche Räumlichkeiten, Orte des Zusammenarbeitens, des Austauschs und des Rückzugs und welche Arbeitsumgebung sie zukünftig vorfinden möchten“, erklärt Alexander Hochauer, Vorstand Finanz der Windkraft Simonsfeld. Mit diesen Anforderungen ist man in einen Architekturwettbewerb gegangen. Der Entwurf von Juri Troy Architects hat die Erwartungen des Bauherren erfüllt. „Zusätzlich hat uns das nachhaltige Gebäudekonzept überzeugt, das genau in unsere Philosophie passt“, so Markus Winter, Vorstand Technik.

Draufsicht.jpg

Am Konzept für das Gebäude wurde ein Jahr lang gearbeitet, mit an Bord war die Firma M.O.O.CON. Das Beratungsunternehmen ist auf die Begleitung von Prozessen zur Entwicklung von identitätsstiftenden und nachhaltigen Gebäuden spezialisiert und hat auch die Nutzerworkshops geplant und geleitet. © juri troy architects

Ein Gebäude muss aus unserer Sicht Elemente sozialer Nachhaltigkeit in sich tragen: Flexibilität, Verantwortungsbewusstsein, gesamtheitliches Denken. Das konnten wir in dem Konzept für die Windkraft Simonsfeld einbringen. Wir haben den Platz und die Ressource Grundstück neu interpretiert und können so einen zukunftsweisenden Bau im Sinne der Nutzerqualität schaffen.


Architekt Juri Troy
Perspektive_Innen.jpg

Das Herzstück ist ein Innenhof, der die Gebäude verbindet und ein Ort der Begegnung sein soll.  © juri troy architects

Unter dem Leitgedanken „Wir bauen für die Zukunf“ löst der Entwurf die Aufgabe indem das bestehende Gebäude um einen zweigeschossigen Baukörper erweitert wird. Der Neubau dockt an zwei Stellen an den Bestand an und lässt im Zentrum ein gemeinschaftliches Atrium frei, das als Verbindungsstück und Kommunikationsbereich für Alt- und Neubau fungiert. Damit wird eine kompakte Kubatur geschaffen, die möglichst wenig in den Bestand eingreift, ihn weiterführt und im neuen Ganzen integriert. „Der Neubau besteht aus einem klar gerasterten Holzbau, der maximale Flexibilität für zukünftige Nutzungsvarianten offen hält und einem massiven Lehmkern, der die Erschließungs- und Servicezone aufnimmt und durch ein innovatives Energiespeicherkonzept das Raumklima reguliert“, erklären die Architekten.

Baustart für Anfang 2023 geplant

Im Erdgeschoss befindet sich der öffentliche Bereich mit Empfang, Besprechungsräumen, Restaurant und Veranstaltungsraum, der als differenziertes Raumkontinuum unterschiedliche Qualitäten anbietet. Das Erdgeschoss wird an drei Seiten von witterungsgeschützten Freibereichen umschlossen, die als Erweiterungsflächen und Aufenthaltsbereiche dienen. Im Obergeschoss ist die neue Bürowelt angeordnet, die das Atrium umspielt und den Formschluss zum Bestand herstellt. Der Baustart ist für Anfang 2023 geplant. Derzeit beschäftigt die Windkraft Simonsfeld rund 90 Mitarbeiter, Tendenz steigend. „Wir wollen einen Arbeitsraum schaffen, der sich gegenwärtigen und zukünftigen Arbeitswelten anpasst und die Leute gerne ins Büro kommen lässt. Das werden wir mit diesem Zubau erreichen“, ist Winter überzeugt.

Quellen: Windkraft Simonsfeld, juri troy architects