Der Sachsenforst ist eine staatliche Institution in Sachsen, Deutschland, die für die Bewirtschaftung der Staatsforsten zuständig ist. Als Landesforstbetrieb hat der Sachsenforst die Aufgabe, die öffentlichen Wälder nachhaltig zu pflegen und zu bewirtschaften. Dazu gehört unter anderem die Pflege der natürlichen Ressourcen, der Schutz von Flora und Fauna sowie die nachhaltige Nutzung von Holz und anderen Waldprodukten. Der Sachsenforst ist auch in der Umweltbildung und Naturvermittlung aktiv, etwa durch Projekte wie das Walderlebniszentrum in Leupoldishain am Nikolsdorfer Berg, um das Verständnis für die Bedeutung des Waldes und nachhaltige Forstwirtschaft zu fördern. Rund 1 Mio. € hat man nun in einen Ersatzneubau des Veranstaltungsgebäudes investiert.
Kreislauffähiger Neubau
Auf den Einsatz von Verbundwerkstoffen wurde bewusst verzichtet, um das Walderlebniszentrum zu einem Vorzeigeprojekt für nachhaltiges und zirkuläres Bauen zu machen. © Henrik Schipper
Das Haus hat das Dresdner Architekturbüro Frida Architekten als Holzskelettbau konzipiert. Sowohl die Grundkonstruktion als auch die Verkleidung bestehen aus Lärchenholz. Sämtliche Baumaterialien stammen aus dem Waldbestand des Sachsenforstes in Neustadt. Diese wurden in lokalen Sägewerken verarbeitet, um Transportwege zu minimieren und graue Energie zu sparen. Die Sparren und Doppelstützen bestehen aus unverleimtem Lärchenvollholz mit einem Querschnitt von 20 x 14 cm. „Um die erforderliche Qualität des bis zu 13 m langen Vollholzes zu gewährleisten, wurden die Stämme auf einen geraden Wuchs geprüft. Bei der Planung und Ausführung des Neubaus wurde weitgehend auf verleimte Holzwerkstoffe wie OSB-Platten und verleimte Konstruktionshölzer verzichtet, um sicherzustellen, dass die Bauteile sortenrein sind und in einen zirkulären Kreislauf zurückgeführt werden können“, informieren die Architekten.
Die Decken bestehen aus einer doppelten Rauspundschalung aus Lärchenbrettern, wodurch auf den Einsatz von OSB-Platten verzichtet wurde. Auch die Innenwände sind vollständig mit Lärchenbrettern verkleidet. Die Ostfassade wurde mit unverleimten Fensterrahmen und außenliegenden Holzfensterbänken versehen. Das Farbkonzept orientiert sich an den Farben des Sachsenforstes: Grün und Gelb. Elemente wie Geländer, Lampen, Steckdosen und Garnituren wurden in diesen beiden Farben gestaltet. Der Bau des Gebäudes wurde ausschließlich von lokalen Handwerkern realisiert. Es ist vollständig recycelbar, und der Einsatz von Verbundwerkstoffen sowie Verbundkonstruktionen wurde weitestgehend vermieden.
Sanitäranlagen wiederverwendet
„Besonderes Augenmerk wurde auch auf die Wiederverwendung von Materialien gelegt. Aus dem Vorgängergebäude wurden alle verwendbaren Sanitärgegenstände sorgfältig demontiert und im Neubau integriert. So konnten Waschbecken, Toiletten und andere Einrichtungen ein zweites Leben erhalten“, informiert man.
Quelle: Frida Architekten