Vergeben wird der Holzbaupreis Niederösterreich (NÖ) vom Land NÖ, proHolz NÖ/Wirtschaftskammer NÖ und der Landwirtschaftskammer NÖ. „Der Holzbaupreis soll die Projekte vor den Vorhang holen, wo Bauherren, Planer sowie Holzbaubetriebe Mut zeigten, etwas Neues, Ansprechendes und Nachhaltiges entstehen zu lassen“, so Wohnbau-Landesrat Martin Eichtinger. „Wir wollen die Vielfältigkeit von Holz aufzeigen und ebenso die junge Generation ermutigen, sich in Zukunft verstärkt mit dem Naturbau- und Werkstoff Holz auseinanderzusetzen.“
Franz Schrimpl, Obmann von proHolz NÖ unterstreicht die Klimawirkung der nachhaltigen Bauweise: „Entscheidungen, die zugunsten des Einsatzes von Holz getroffen werden, sind auch jene, bei denen ein wesentlicher Beitrag zur Stabilisierung unseres Klimas gemacht wird.“
Die Preisträger
Kategorie Wohnbau
In der Kategorie Wohnbau konnte das Wohnhaus Absdorf überzeugen. Der langgestreckte, eingeschossige Baukörper greift mit seiner schlichten Satteldachform die regionaltypische Streckhofform auf. Durch das Raumkonzept fließen die Bereiche ineinander und lassen das Holz ideal zur Geltung kommen. Die Jury lobt die „höchste Verarbeitungs- und Ausführungsqualität und den durchdachten Materialmix aus den Werkstoffen Beton und Holz“.
Architektur: Bogenfeld Architektur ZT-GmbH | Birgit Kornmüller / Gerald Zehetner
Ausführendes Unternehmen: HOLZBAU GERSTENMAYER GmbH | Peter Gerstenmayer
Statiker: HOLZBAU GERSTENMAYER GmbH | Peter Gerstenmayer
Kategorie Zu-, Umbau und Sanierung
Gewinner der Kategorie Zu-, Umbau und Sanierung ist die Villa Sternberg in Klosterneuburg. Das Gebäude aus der Jahrhundertwende wurde revitalisiert, in eine lichtdurchflutete Wohnung mit rund 300 m2 Nutzfläche verwandelt und hat damit gezeigt, wie viel Potenzial in alter Substanz steckt. Die statische Dachkonstruktion wurde unverändert beibehalten, die Dachinnenflächen mit massiver Sturzschalung aus Lärche verkleidet. „Trotz der umfassenden Renovierung und aufwendigen Änderungen im Inneren bleibt die Villa von außen völlig unverändert“, ist die Jury begeistert.
Architektur: SWAP Architekten ZT GmbH | Christoph Falkner
Ausführendes Unternehmen: Schania Bau | Johann Schania
Statiker: Fröhlich & Locher | Kadir Sahin
Kategorie Öffentliche und Kommunalbauten
Überzeugen konnte der Kindergarten Deutsch-Wagram in der Kategorie Öffentliche und Kommunalbauten, der von der Jury als „Holzerlebnis pur“ beschrieben wird. Der in Holzmassivbauweise aus heimischem Fichtenholz in verschiedenen Oberflächenstrukturen errichtete Neubau zeigt sich als ruhiger, eingeschossiger Baukörper. Die vier Gruppenbereiche sind auf zwei Seiten vollflächig verglast, die Nebenräume wurden als vorgefertigte Raummodule montiert. Die dazwischenliegenden Gruppenräume konnten somit stützenfrei überspannt werden.
Architektur: Juri Troy Architects | Juri Troy
Ausführendes Unternehmen: Ludwig Pöll GmbH | Wolfgang Pöll
Statiker: Dr. Pech Ziviltechniker GmbH | Peter Herzina
Kategorie Nutzbau
Die Kategorie Nutzbau gewann das Projekt EGGER_FORUM_URB in Unterradlberg. Mit dem dreigeschossigen Holzbau in Modulbauweise zeigt die holzverarbeitende Firma Egger ihr Können: Sowohl an den Bauteilen als auch in den Ausstellungsräumen ist die Anwendung von Holzprodukten erlebbar. „Holzdeckenkonstruktionen als Hohlkastenelemente mit Spannweiten von 11,40 m zeigen eindrucksvoll die Leistungsfähigkeit des Baustoffs Holz. Die damit erreichte Stützenfreiheit des Gebäudes ergibt eine hohe Flexibilität in der Nutzung als Restaurant, Ausstellungsfläche und Büro“, so die Jury.
Architektur: architekturWERKSTATT | Bruno Moser
Ausführendes Unternehmen: Holzbau Saurer GmbH & Co. KG | Franz Peter Angerer
Statiker: dibral | Alfred Brunnsteiner
Kategorie Außerhalb von Niederösterreich
Ein weiteres Gewinnerprojekt gibt es in der Kategorie Außerhalb von NÖ – und zwar das HoHo in Wien in der Seestadt Aspern. Es ist mit seinen 24 Etagen und einer Höhe von rund 84 m das zweithöchste Holzhochhaus weltweit. Neben einem aussteifenden massiven Erschließungskern bilden die Holzfassadenelemente und Stützen sowie ein umlaufender Betonfertigteilträger, der die Verbunddeckenelemente trägt, die einfache Tragstruktur. Laut Jury nutzt das Gebäude „die Vorteile der Holz-Hybridbauweise und setzt neue Maßstäbe im umweltfreundlichen Hochhausbau“.
Architektur: Rüdiger Lainer + Partner Architekten ZT GmbH | Rüdiger Lainer
Ausführendes Unternehmen: HANDLER Bau GmbH | Martin Pertl
Statiker: Woschitz Group | Richard Woschitz
Sonderpreis Kategorie Wohnbau
Generationenwohnen am Waldstrand: Fünf freistehende Baukörper mit umlaufenden Loggien und eleganter Holzlamellenfassade gruppieren sich um eine gemeinsame Mitte und lassen eine autofreie Wohnanlage mit 57 Wohnungen entstehen. Der Einsatz vorgefertigter Module der mit Brettsperrholzplatten konstruierten Decken sowie Wänden in Holzständerkonstruktionen ermöglichte nicht nur eine kurze Bauzeit, sondern auch eine ansprechende Holzsichtigkeit im Inneren. Das Projekt zeigt, dass der konstruktive Holzbau auch im mehrgeschossigen Wohnbau eine ökologische und trotzdem wirtschaftliche Gesamtlösung ergeben kann.
Architektur: g.o.y.a. Architekten
Ausführendes Unternehmen: Handler Bau GmbH | Bernd Baldauf
Statiker: DWP Ziviltechniker GmbH
Publikumspreis
Das Haus am Berg wurde im Rahmen des Onlinevotings von allen Einreichungen zum Gewinner mit über 2000 „Gefällt mir“ Stimmen gewählt.
Architektur: Caramel architekten | Günter Katherl
Ausführendes Unternehmen: Salbrechter Zimmerei | Florian Salbrechter
Statiker: Salbrechter Zimmerei | Florian Salbrechter