| UPDATE am 29.08.2023 |
Der Holzbau für Turm, Querbau und Riegelgebäude von Roots wurde in nur 16 Monaten fertig montiert, am 23. August fand das Richtfest statt. „Ein Meilenstein für den urbanen Holzbau in Deutschland und die Ingenieurholzbau-Spezialisten von Rubner aus Augsburg", hört man aus dem Unternehmen, das für die technische und konstruktive Realisierung verantwortlich zeichnet. Bei der Realisierung von Roots waren der Vorfertigungsgrad und die werksseitige Ausführung der Holzrahmenbau-Außenwände maximal komplex. So wurden die bis zu 14 m langen, 3,2 m hohen und zum Teil über 6 to schweren Elemente nicht nur als lineare, sondern bereits als räumliche Module vorgefertigt.
Andreas Fischer, Geschäftsführer von Rubner in Augsburg zeigte sich beim Richtfest zufrieden: „Wir sind Ende 2020 mit Eifer aber auch Respekt ans Werk gegangen, Deutschlands höchstes Holzhochhaus zu bauen. Nun sehen wir den Holzrohbau mit fertiger Fassade und einen echten Meilenstein im Ingenieurholzbau. Die hier in nur 16 Monaten in der Holzbaumontage realisierte Tragwerksstruktur, für die die lastabtragenden Stützen der 16 Holzgeschoße bereits im Werk in die Wandelemente integriert wurden, machen das Roots zu einem Best-Practice-Beispiel, an dem sich mittlerweile ähnlich gelagerte Holzbauprojekte orientieren.“
| ORIGINALARTIKEL vom 22.12.2020 |
Im Hochhaus mit fünfeckigem Grundriss befinden sich die Ausstellungsräume, Verwaltung und Büros der Deutschen Wildtier Stiftung sowie private Wohnungen. Im mit insgesamt sieben Geschossen (sechs davon in Holzbauweise) niedrigeren, L-förmig angeschlossenen Baukörper sind ebenfalls Wohnungen untergebracht. Auf einer Bruttogeschossfläche von rund 20.600 m2 entstehen 181 Wohneinheiten, davon 128 Eigentumswohnungen und 53 öffentlich geförderte. Bei der technischen Realisierung setzen die Hamburger Architekten von Störmer Murphy and Partners auf den Superbaustoff Holz. Lediglich Unter- und Erdgeschoss des Hochhauses sowie die Erschließungskerne sind in Stahlbetonbauweise geplant. Alle Obergeschosse werden in Holzbauweise errichtet. Hoch lastabtragende Außenwände in vorgefertigter Elementbauweise und Massivholzdecken bilden zusammen mit einem tragenden Innenwandring das Primärtragwerk des markanten Turms. Die Decken aus 240 - 280 mm starkem Brettsperrholz kragen in den geschützten Außenbereich aus und werden mit Betonfertigteilen für die umlaufenden Loggien komplettiert. Durch eine bauseits montierte zweite Fassade aus Glas sind Brandschutz, UV-Schutz und Feuchteschutz des Holzes gewährleistet. Für die Umsetzung des Holzbaus zeichnet Rubner verantwortlich.
26.000 t Kohlenstoffdioxid eingespart
Die werkseitig vorgefertigten Wandelemente in Holzrahmenbauweise umfassen eine Fläche von 16.200 m2. Insgesamt werden mehr als 5500 m3 Nadelholz (davon 4430 m3 Brettsperrholz und 820 m3 Sonderhölzer) von Rubner Holzbau verarbeitet. Allein dieses Materialvolumen spart gegenüber der Herstellung, dem Transport und der Entsorgung konventioneller Baustoffe schätzungsweise 26.000 t CO2 ein. „Dazu kommt, dass sich durch den hohen Vorfertigungsgrad der Holzbauelemente die Bauzeit vor Ort verkürzt und die Lärmemissionen in Grenzen halten – sehr zum Vorteil der Anwohner der Hamburger HafenCity“, ergänzt Andreas Fischer von Rubner Holzbau Augsburg.
Der Zeitplan für den 140 Mio. € teuren Bau der beiden Gebäudeteile ist vergleichsweise eng gesteckt. Für die Holzbauarbeiten vor Ort ist ab Januar 2022 ein Ausführungszeitraum von rund einem Jahr vorgesehen. Die voraussichtliche Fertigstellung und Übergabe des Gebäudes sind für 2023 geplant. Dann können die Nutzer die Ausstellungsräume, Lokale, Büros und Wohnungen beziehen.
Quelle: Rubner Holzbau