Für die Stadterweiterung kooperierten Henning Larsen eigens mit Biologen und Umweltexperten des Consultingunternehmens MOE. Daraus resultiert ein Konzept, bei dem der Nachhaltigkeitsgedanke über allem steht.
Das Dorf in der Stadt – für 2300 Menschen
In Fælledby möchte man traditionelle ländliche sowie urbane Typologien vereinen. Signe Kongebro, Architektin und Partnerin bei Henning Larsen, erklärt dazu: „Mithilfe des Archetyps des ländlichen Dorfes kreieren wir eine Stadt, in der Biodiversität und aktive Erholung einen nachhaltigen Pakt zwischen Mensch und Natur definieren.“ So wird das Entwicklungsgebiet in drei etwa gleichgroße Flächen unterteilt, auf denen jeweils rund 2300 Menschen ihr Zuhause finden. Diese eigenständigen „Dörfer“ sind durch Grünkorridore getrennt, die einerseits den umliegenden Naturraum in die Stadt bringen und andererseits als Wildwechsel dienen. So erhalten die Planer 40 % der naturbelassenen Flächen und garantieren, dass Grünraum für jeden Bewohner in nur zwei Gehminuten erreichbar ist.
Um die Biodiversität zu erhalten, wird außerdem große Aufmerksamkeit auf das Wohl der lokalen Fauna gelegt, weshalb der Stadtteil über diverse Tierhabitate verfügen wird. In den Hausfassaden sollen Nistplätze für Singvögel und Fledermäuse integriert sein, Teiche Salamandern und Fröschen Lebensraum bieten und Gemeinschaftsgärten Insekten anlocken. Gleichzeitig sorgen schmale Straßenquerschnitte und unterirdische Parkgaragen für eine Reduktion des Verkehrs.
Konzept von Bürgern gewünscht
Einen immensen Faktor in der Entstehung des Konzepts spielten auch Kopenhagens Einwohner. Durch eine ausführliche Bürgerbeteiligung im Zuge des Wettbewerbs – zu jeder in Betracht kommenden Einreichung wurde Feedback eingeholt – konnten die Planer den Bedürfnissen der Bevölkerung nachkommen. „Der Wunsch der Bürger ist es, einen nachhaltigen Stadtteil rücksichtsvoll in die lokale Flora und Fauna einzubetten“, interpretierte Anne Skovbro, Geschäftsführerin der Projektentwickler By & Havn, die Ergebnisse.
Auch bei Henning Larsen ist man zuversichtlich, den Zahn der Zeit getroffen zu haben. „Wir sehen das Potenzial, eine neue Stadt zu bauen, welche dem Wunsch jüngerer Generationen, nachhaltig und im Einklang mit der Natur zu leben, entspricht“, resümiert Kongebro.
Quelle: Henning Larsen