Bis auf einzelne Absätze wird die novellierte Bauprodukteverordnung (BauPVO) bis 8. Januar 2026 gültig sein, schreibt der GD Holz. Ziel der BauPVO ist es, die Bedingungen für die Vermarktung von Bauprodukten zu harmonisieren und Hindernisse für den Handel mit Bauprodukten zwischen den Mitgliedstaaten zu beseitigen.
Die neue EU-Bauproduktenverordnung bringt bedeutende Änderungen für die Harmonisierung von Bauprodukten mit sich. Zum ersten Mal wird die EU-Kommission ermächtigt, verbindlich Umweltanforderungen für Bauprodukte auf EU-Ebene festzulegen. Hersteller werden zukünftig verpflichtet, Nachhaltigkeitsindikatoren gemäß der EN 15804 in ihren Leistungserklärungen zu Umwelt- und Klimaanforderungen auszuweisen. Darüber hinaus sieht die Verordnung vor, auch gebrauchte Bauprodukte in die Harmonisierung einzubeziehen.
Schwerpunkte:
- Um langanhaltenden Verzögerungen im Normungsprozess entgegenzuwirken und Handlungsmöglichkeiten der Kommission im Falle eines Problems zu erweitern, haben sich Rat und Parlament geeinigt, ein Eingreifen der Kommission bei Mängeln in der Normung in Ausnahmefällen und unter strengen Bedingungen zu ermöglichen.
- Angelehnt an die Ökodesign-Richtlinie soll der digitale Produktpass für Bauprodukte eingeführt werden. Die Kommission wird ermächtigt, Rahmenbedingungen, wie Funktionalitäten und Anforderungen dieses Produktpasssystems, mittels delegierter Rechtsakte festzulegen.
- Die Verordnung soll auch speziell wiederverwendete und wiederaufbereitete Produkte abdecken und damit die Verbreitung von wiederverwendeten Baumaterialien unterstützen. Darüber hinaus sind im Anhang der geplanten Verordnung eine Reihe von Umweltanforderungen aufgeführt, die Hersteller künftig in der Leistungs- und Konformitätserklärung angeben müssen.
- Die EU-Kommission wird ermächtigt, durch delegierte Rechtsakte für die öffentliche Beschaffung von Bauprodukten verbindliche Mindestanforderungen an die ökologische Nachhaltigkeit festzulegen. Das soll Anreize für Produktion und Kauf ökologisch nachhaltiger Erzeugnisse schaffen.
Quelle: GD Holz