Der schräge Neubau hat die Anmutung eines Hanges, der sich so hervorragend in seine städtische Umgebung integriert. „Nach außen nimmt das Gebäude die Höhen der Nachbarschaft auf und integriert sich rücksichtsvoll in diese ein. Durch ihre transparente Gestaltung wiederum strahlt sie in die Umgebung wie ein Kristall aus. Dieses offene und kommunikative Konzept findet sich auch im Innenraum wider“, beschreiben querkraft Architekten aus Wien ihr Konzept, mit dem sie 2022 den ersten Platz beim ausgeschriebenen Wettbewerb erlangten. Wo derzeit das Bestandsgebäude situiert ist, soll ein Holzhybridbau entstehen. Geplant ist die Errichtung von sechs oberirdischen und bis zu zwei unterirdischen Geschoßen. Gemeinschaft und Nachhaltigkeit stehen dabei im Vordergrund. So sollen Terrassen, begrünte Dachflächen und Innenhöfe sowie PV-Paneele an der Fassade zur Umsetzung kommen. Für die Tragwerksplanung sind Kurt Pock aus Klagenfurt gemeinsam mit Thomas Lorenz zuständig.
Terrassen, Begrünung und Rückzugsflächen
„Das Tragwerk des Baukörpers ist als Holzhybridstruktur geplant. Holzstützen, mit Unterzügen und Holzbetonverbunddecken, leisten die vertikale Lastableitung. Die massiven Versorgungskerne in Verbindung mit den Verbänden in der Fassadenebene und den hochleistenden Deckenscheiben bilden das Tragsystem zur Ableitung der horizontalen Lasten, die Gebäudeaussteifung . Die Auskragung wird durch dreiseitige, mehrgeschoßige Fachwerke erreicht. Die Tragstruktur in Holz soll bestmöglich sichtbar bleiben“, erklären die Statiker. Auf unterschiedlichen Ebenen gelangt man auf zwei Außenterrassen, welche für die Bankmitarbeiter als Rückzugs- und Aufenthaltsflächen mit Ausblick dienen. Eine intensive Begrünung auf den Dächern, Innenhöfen und Fassaden verbessert das Mikroklima, erhöht die Biodiversität und das Wohlbefinden der Nutzer. Das Innere des Neubaus soll durch großzügige Innenhöfe und Atrien natürlich belichtet werden. Die Fassade des Neubaus wird an drei Seiten mit PV- Paneelen bespielt. Deren Ausrichtung ermöglicht einen hohen Solarertrag, zugleich dienen sie als Sonnenschutzelemente.
Grasende Schafe am Dach?
Am Dach der neuen Raiffeisen Landesbank entsteht ein dichtes biodiverses, intensiv bepflanztes Retentionsdach, welches den Niederschlag speichert und lokal wieder verdunstet. Sogar grasende Schafe seien dort oben denkbar, wie Jakob Dunkl, einer der Gründer des Wiener Architekturbüros querkraft in einem Interview mit UBM erklärt. Die Höfe fungieren als grüne Lunge und natürliche Klimaanlage für die angrenzenden Räume. Mit einer intensiven waldartigen Bepflanzung bietet sie Schutz vor der Sonne und schaffen eine geschützte Atmosphäre in den Freiräumen.
Quelle: querkraft Architekten, Kurt Pock