In weniger als einem Monat wird die BAU wieder zu ihrem traditionellen Wintertermin zurückkehren. Von 13. bis 17. Januar 2025 wird sie in München zum internationalen Treffpunkt für Händler, Investoren, Handwerker, Architekten und Ingenieure. Im Fokus stehen Lösungen und Produkte, die die Zukunft des Bauens gestalten. Über 2000 Unternehmen aus 60 Ländern und Regionen zeigen an fünf Tagen ihre Lösungen und Produkte. Zu den Leitthemen der BAU zählen im kommenden Jahr die Transformation von Stadt, Land und Quartier, Ressourcenschonung, resilientes und klimagerechtes Bauen, modulares und wirtschaftliches Bauen sowie der Einsatz von Robotik und künstlicher Intelligenz.
„Wir sind ausgebucht“
Mit dem Anmeldestand bei Ausstellern und Fläche zeigten sich die Veranstalter bereits zu Jahresbeginn zufrieden. Daher wird die BAU 2025 erneut ausgebucht sein und eine Vollbelegung der 18 Hallen erreichen. Zum aktuellen Zeitpunkt hat bereits eine Vielzahl an Unternehmen ihre Teilnahme zugesagt. Darunter befinden sich Keyplayer wie Schüco, Egger, Hörmann und Sika. Hinsichtlich der derzeit herausfordernden Umstände der Branche sieht Messe München-Geschäftsführer Reinhard Pfeiffer dies als ein durchwegs positives Signal: „Mit diesem klaren Bekenntnis zur BAU senden führende Unternehmen trotz der teilweise schwierigen Situation ein deutliches Zeichen in den Markt. Wir sind deshalb überzeugt, dass die kommende Messe der Branche neue Impulse geben wird.“ Aber die stockende Baukonjunktur wirft ihre Schatten voraus, was sich die Veranstalter bei der an die Informationsgespräche anknüpfenden Pressekonferenz eingestehen mussten. Messedirektor Matthias Strauss zeigte sich zumindest ebenfalls mit der Ausstellerzahl zufrieden. „Wir sind ausgebucht“, erklärte er. Dennoch habe es einige „schmerzhafte Absagen“ gegeben. So werden bedeutende Unternehmen im kommenden Jahr nicht vertreten sein. Auch die Mauerwerksindustrie, die unter der Wohnungsbaukrise leidet, wird nahezu vollständig fehlen. Darüber hinaus wird die Halle B0 nicht mehr genutzt, und die Hallenaufteilung umfasst in diesem Jahr mehr Aktionsflächen als in der Vergangenheit. Strauss betonte, dass viele internationale Aussteller die entstandenen Lücken besetzt haben, wodurch der Anteil ausländischer Teilnehmer auf einen Rekordwert von 52 % gestiegen sei.
BAU 2025 von Krise im Wohnungsbau beeinflusst
Nach der Coronapandemie steht die Messe nun unter dem Druck der anhaltenden Krise im Hochbau. Die Aussichten auf eine baldige Erholung im Wohnungsbau sind momentan eher gering, erklärte Ludwig Dorffmeister, ifo-Branchenexperte für Bau und Immobilien, im Rahmen der Pressekonferenz. Er präsentierte die neuesten Zahlen zur Baukonjunktur. Während für den Nichtwohnhochbau ein moderates Wachstum erwartet wird, läuft es im Tiefbau derzeit am besten. Hier könnten Investitionen in den Verkehrs- und Energiebereich eine weitere Expansion anstoßen. Für die BAU 2025 sind die Vorzeichen jedoch wenig optimistisch: Im Sanierungsmarkt wird ein eher langsames Wachstum prognostiziert, und im Wohnungsbau wird ein deutlicher Rückgang der Fertigstellungszahlen erwartet, so Dorffmeister. 2026 dürfte das Bauvolumen den Wert von 2022 knapp verfehlen. Zu den Gründen zählen unter anderem die allgemeine Konjunkturabkühlung, der zwischenzeitliche Zinssprung, die erheblichen Kaufkraftverluste und die kräftigen Baukostenzuwächse. Daneben existieren vielfältige länderspezifische Faktoren, die die Einzelmärkte zusätzlich beeinflussen, wie zum Beispiel die staatliche Bauförderung.
Holz als große Chance im kreislauforientierten Bauen
Der Holzbau trotzt der Krise und wird in Halle B5 mit wichtigen Vertretern wie Stora Enso, Rubner, Rothoblaas, KLH, best Wood Schneider, Theurl, FHS Holzbau, Knapp, Pfeifer oder Frischeis (um nur einige zu nennen) seine Stärken und Produkte präsentieren. Denn der nachhaltige Umgang mit den vorhandenen Ressourcen erfordert ein Umdenken in allen Bereichen und bei allen am Bau Beteiligten. Sei es durch den Einsatz umweltverträglicher, recyclingfähiger, nachwachsender oder nachhaltig produzierter Materialien und Rohstoffe oder durch die Reduzierung der Emissions- und Energieintensität klassischer Baustoffe mithilfe neuer Produktionsverfahren. Ein viel diskutiertes Thema ist das kreislauforientierte Bauen, das neben recyclingfähigen Baustoffen und Bauteilen auch eine andere Art des Planens und Bauens erfordert. Für den Baustoff Holz ergeben sich dabei unzählige Chancen. Aber auch ein anderer vielversprechender Lösungsansatz rückt wieder in den Fokus: die serielle und modulare Bauweise mit industriell vorgefertigten Komponenten. Auch hierzu zeigt die BAU Ansätze und Lösungen.
Umfassendes Rahmenprogramm
Neben den Innovationen der Aussteller bietet die Messe wieder spannende Highlights: Auf verschiedenen Bühnen, bei Sonderschauen und auf jeder Menge Erlebnisfläche lässt sich die Zukunft der Baubranche entdecken. Dazu zählen Vorträge und Diskussionsrunden mit Experten beim Forum „The Future of Building“, Impulsvorträge und Diskussionen zu aktuellen Forschungsergebnissen und zukunftsweisenden Innovationen im Forum „Innovation Hub“ oder exklusive Einblicke in Messeneuheiten auf der „Exhibitor Stage“. Gespannt dürfen die Besucher auch auf interessante Vorträge namhafter Architekten wie Julian Weyer von C.F. Møller, Jakob van Rijs oder Satoshi Ohashi von Zaha Hadid Architects sein.