Nächster Schritt in Richtung Automatisierung

Ein Artikel von Volker Simon | 11.07.2024 - 09:08
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Hermann Böhler (rechts), Geschäftsführer der i+R Holzbau, ist seit 1988 im Unternehmen. © BeA

i +R Holzbau ist ein Unternehmen, das sich seiner Herkunft und 120 Jahren zimmermännischer Tradition bewusst ist und trotz eines hohen Vorfertigungsgrades nur ausgebildete Zimmerleute und Zimmereitechniker in der Produktion und auf der Baustelle beschäftigt. Einer davon ist Hermann Böhler, der 1988 nach Lauterach kam, dort Baumeister wurde und seit langen Jahren Geschäftsführer bei i+R Holzbau ist. Ein Unternehmen, das bei Änderungen und neuen Wegen auf „sine Lütt“ hört, mit den Mitarbeitenden spricht, sie mitnimmt. Automatisierungsvorhaben werden deshalb stets be- und durchdacht eingesetzt – auch kleinere Neuerungen. Vor mehr als zehn Jahren erkannte man beispielsweise den Nutzen von Klammer- und Nagelgeräten, die auf einem fahrbaren Chassis über die Beplankung gezogen und die Befestigungen exakt und nachweisbar gesetzt werden.

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Nur eines von vielen Großprojekten: Im April wurden die Lechwelten und das Dorfhaus in Lech am Arlberg fertiggestellt. © BeA

Automatisierung wächst mit Unternehmen

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Seit dem Jahr 2023 gibt es bei i+R eine weitere Halle mit 1590 m2 Produktionsfläche und weiteren 1100 m2 teilüberdachter Lagerfläche. © BeA

Der Holzbau wuchs, das Unternehmen wuchs. 2014 baute man erstmals an, übernahm das Gelände des ehemaligen Bruno-Pezzey-Stadions und errichtete mit 80 % Eigenleistung im Jahr 2023 eine weitere Produktionshalle mit 1590 m2 Fläche und eine teilüberdachte Lagerhalle mit weiteren 1100 m2. „Die Aufträge werden umfangreicher und verlagern sich zu öffentlichen und kommunalen Bauten wie Kindergärten, Schulen oder Sporthallen“, sagt Böhler. Er musste in den vergangenen Monaten viele Aufträge ablehnen – auch innerhalb der eigenen Unternehmensgruppe. „Mir fehlet di Lütt.“ Zusätzliche Maschinen geben nur teilweise eine Antwort auf das Problem. Trotzdem: Seit Frühjahr 2024 sind in der Halle eine Weinmann WallteQ M380 Nagelbrücke und eine WallteQ M300 Dämmbrücke mit einer Isoblow-Anlage in Betrieb. Damit werden seriell Wand- und Deckenelemente für Hallen, mehrgeschoßige Gewerbe- und Wohngebäude erstellt.

Vorfertigung horizontal

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Diese Nagelbrücke ist bestückt mit zwei autotec Kassettengeräten und einem autotec Maxi-Coilnagler. © BeA

Das Besondere beim Wandaufbau: 80 % der Riegel in den Wandelementen liegen horizontal und nicht wie üblich vertikal. Die Deckenelemente werden ebenfalls etwas unüblich im Aufbau aus Rippen und OSB-Platten hergestellt. Die OSB-Platten werden mit BeA Klammern der Type 180 mit dem autotec Kassettengerät Serie 284 gesetzt, die Holzfaserdämmstoffplatten mit BeA Breitrückenklammern Type 246 mit dem autotec Breitklammer-Kassettengerät Serie 280 befestigt.

Um den Vorfertigungsgrad und die Wertschöpfung im Unternehmen zu erhöhen, werden vorgehängte hinterlüftete Fassaden mit einer Holzschalung angeboten. Die Schalungen werden mit dem autotec Coilnagler 50-90 Serie 288 mit Schraubnägeln fixiert. Die Nagel- und Dämmbrücke soll die Mitarbeitenden vor allem bei den körperlich beanspruchenden Tätigkeiten bei der Beplankung und beim Dämmen entlasten. Klammern und Nägel bei Kleinserien und Sonderbauten werden weiterhin mit handgeführten BeA Nagel- und Klammergeräten gesetzt.