Mit der Montage des Dachtragwerks setzt Schlosser Holzbau einen Meilenstein in dem eng getakteten Zeitplan des Großbauprojekts in Monheim am Rhein. Die Fertigstellung der Holzkonstruktion ist für Ende März geplant. Nach den Sommerferien soll der Betrieb für den Schul- und Vereinssport sowie für Großveranstaltungen aufgenommen werden. Zwei Montageteams mit jeweils drei bis vier Personen sind seit Ende November auf der Baustelle im Einsatz.
Sporthalle setzt neue Maßstäbe
Acht Hallensegmente auf zwei Ebenen bieten Schulen und Vereinen eine hohe Flexibilität für Sport- und Großveranstaltungen. Die innovative Konstruktion ermöglicht es, die einzelnen Segmente je nach Bedarf zu verbinden oder separat zu nutzen. Eine ausfahrbare Tribüne mit 500 Sitzplätzen wird das Zuschauererlebnis bei Events zusätzlich bereichern. Mit ihrem Design dürfte die Achtfach-Halle auffallen: Wegen ihrer exponierten Lage ist sie schon weitem sichtbar. Der kompakte Baukörper mit den transparent gestalteten Fassadenflächen wird damit laut Schlosser „zu einem neuen architektonischen Wahrzeichen der Stadt.“
Seit Anfang Februar wird das Dachtragwerk, eine Binderkonstruktion aus Holz, montiert. Bis das Dach mit allen Elementen vollständig geschlossen ist, werden weitere drei Wochen benötigt. Aufgrund des engen Zeitplans und des parallellaufenden Schulbetriebs der Gesamtschule am Berliner Ring, hat sich der Totalübernehmer, die Nüssli Gruppe, für eine nachhaltige Bauweise mit möglichst vielen vorgefertigten Bauteilen entschieden. „Und da kommen wir als Holzbauingenieure ins Spiel“ erläutert Daniel Heinrich, Projektleiter bei Schlosser. „Durch den hohen Vorfertigungsgrad der Holzrahmenbauweise wird die Bauzeit erheblich verkürzt. Die Produktion der Wand- und Deckenelemente kann beispielsweise bereits parallel zu den Rohbauarbeiten vor Ort erfolgen.“, ergänzt er.
In kürzester Zeit wetterfest
Die größte aktuelle Herausforderung stellt die Witterung dar. Sie erfordere eine präzise Planung, um die Montageabschnitte in kürzester Zeit wetterfest zu machen. Das 20 x 60 m große Nebengebäude, eine reine Holzkonstruktion, wurde in nur vier Wochen bereits vor Weihnachten 2023 fertiggestellt und beherbergt Umkleiden, Lagerfläche und Konferenzräume. Aktuell Europas größte Sporthalle selbst besteht überwiegend aus Holz. Die Stützen und der untere Teil der Halle sind Stahlbetonkonstruktionen. Die Wand, Decken- und Dachkonstruktionen sind aus Holz.
Rund 1085 m3 nachhaltiges Bauholz wurden zu Wand-, Decken, Dach- und Fassadenelementen sowie für die unterspannten Binder der Sporthalle verarbeitet. Für diese 2,50 m hohen und 30 m langen horizontalen Konstruktionselemente, die sich von Außenwand zu Außenwand spannen und das Dachtragwerk bilden, waren Sondertransporte notwendig. Insgesamt mussten 45 Transporte koordiniert werden, um alle Bauteile aus dem baden-württembergischen Jagstzell ins Rheinland anzuliefern.
Quelle: Schlosser Holzbau