Baukrise verschärft sich

Ein Artikel von Birgit Gruber | 18.09.2024 - 10:17
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Symbolbild Rückgang am Bau © Andrii Yalanskyi/Shutterstock

„Seit 27 Monaten melden die Behörden negative Zahlen. Auch im Juli sind es, wie bereits in den drei Vormonaten, weniger als 17.000 genehmigte Wohneinheiten. Wir hängen in der Talsohle fest. Im Juli wurden 16.980 Wohnungen genehmigt, gut 4000 weniger als im Vorjahresmonat (minus 19,2%). Bis Juli genehmigten die Behörden fast 123.634 Wohnungen, das sind 32.540 weniger als im Vorjahreszeitraum (minus 20,8%). Bei den Mehrfamilienhäusern waren es 21,6% weniger Baugenehmigungen, bei Einfamilienhäusern minus 28,6%. So wenige Genehmigungen hatten wir zuletzt 2011“, resümiert Felix Pakleppa vom Zentralverband des Deutschen Baugewerbes die prekäre Situtation. Es gäbe viele Bauwillige und Investoren, die bauen wollen, es aber wegen der zu hohen Bauzinsen und der strengen energetischen Anforderungen nicht schaffen.

Die Bundesregierung müsse sich eingestehen, dass es jetzt mehr brauche als den politischen Willen und die Hoffnung auf eine Trendwende. „Auf Bundesebene braucht es verlässliche Neubauförderungen, auch für den EH 55-Standard, in Kombination mit einem Zinssatz von 1%“, appeliert Pakleppa. 

Auch die Bundesländer seien nicht Plan-B-los. „Die im Juli novellierte Bauordnung in Niedersachsen war ein echter Lichtblick. Die gesamte Baubranche hofft, dass andere Bundesländer sich ein Beispiel daran nehmen. Nur wenn Bund und Länder endlich gemeinsam wetterfeste Reformen und Maßnahmen ergreifen, können wir diese Wohnungsbaukrise meistern“, sagt der Geschäftsführer.

Quelle: Zentralverband Deutsches Baugewerbe