Holzneubau für Kriegsspital in Ukraine

Ein Artikel von Birgit Gruber | 26.07.2023 - 09:36
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Die Entwürfe zeigen einen rechteckigen Block mit einer gerasterten Fassade und einem Eingangsvordach aus Holz. © Shigeru Ban Architects

Die geplante Erweiterung wurde Ende Juni vom Bürgermeister auf dem Lviver Stadtforum angekündigt. Mit den Bauarbeiten will man bereits im kommenden Jahr beginnen. Aufgrund des anhaltenden Krieges in der Ukraine stößt das größte Krankenhaus des Landes in Lviv nämlich an seine Kapazitätsgrenzen und muss dringend erweitert werden. Shigeru Ban Architects planten deshalb in Zusammenarbeit mit dem lokalen Architekturbüro AMBK ein neues chirurgisches Zentrum für das bestehende Notfallkrankenhaus, um künftig noch mehr Patienten behandeln zu können. Das sechsstöckige Gebäude wird aus Brettsperrholz errichtet. Die Entwürfe zeigen einen rechteckigen Block mit einer gerasterten Fassade und einem Eingangsvordach ebenfalls aus Holz. Im Inneren ist das Gebäude um ein zentrales Atrium angeordnet, das den Empfangsbereich enthält und von freiliegenden Holzträgern umgeben ist.

Zusammenarbeit mit Schweizer Ingenieurholzbauer

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Im Inneren ist das Gebäude um ein zentrales Atrium angeordnet, das den Empfangsbereich enthält und von freiliegenden Holzträgern umgeben ist. © Shigeru Ban Architects

Die Holzstruktur soll überall sichtbar bleiben. Nach Angaben der Architekten wurde die Struktur gemeinsam mit dem Schweizer Ingenieurbüro von Blumer Lehmann entwickelt, so dass bei der Errichtung keine Metallverbindungen erforderlich sind. Stararchitekt Shigeru Ban war auch einer der Redner auf dem jüngsten Lviv Urban Forum, auf dem Pläne für den Wiederaufbau des Landes diskutiert wurden. Neben dem Krankenhaus entwickelt sein Büro ein erschwingliches Plattenbausystem namens Styrofoam Housing System (SHS) für die Ukraine. Als Präsident des Voluntary Architects' Network arbeitete der Pritzker-Preisträger außerdem mit Nichtregierungsorganisation zusammen, um sein Paper Partition System (Notunterkünfte) in Ländern Europas zu installieren, die geflüchteten Ukrainern temporär Schutz bieten sollen.

Quelle: Shigeru Ban Architects