Hochleistungsbaustoff für Cambridge

Ein Artikel von Birgit Gruber | 13.08.2021 - 09:04
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© Alison Brooks Architects

Mit seinen 1386 Studierenden ist das Homerton College das größte der 31 Colleges der Universität Cambridge. Seine Ursprünge gehen auf das 17. Jahrhundert zurück. Bekannt ist es vor allem für seine Lehramtsausbildung. Mit einem Zubau aus Massivholz will man dem Traditionshaus in den kommenden Jahren eine Verjüngungskur verpassen. Alison Brooks Architects wurden mit der Planung des neuen Gebäudes beauftragt, nachdem sie einen zweistufigen Wettbewerb unter dem Motto „ein bahnbrechendes Beispiel für nachhaltiges Design“ gewonnen hatten. Der dreistöckige Holzpavillon mit seinen kupferverkleideten Obergeschossen soll als Mehrzweckzentrum für Studenten dienen und die Bibliothek des Colleges beherbergen. 

Mit Materialmix zum Erfolg

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© Alison Brooks Architects

Um das nachhaltigste Ergebnis für den Zubau zu erzielen, arbeiteten die Architekten mit dem Büro von Price & Myers zusammen, um deren PANDA-Software zu nutzen, die Baumaterialien mit geringem gebundenem Kohlenstoffgehalt identifiziert. Die Ergebnisse wurden infolge analysiert und aus ihnen der schließlich genutzte Materialmix gefunden. Brettsperrholz, Brettschichtholz, Kupfer und Glas. „Der Ausgangspunkt unseres Entwurfs war die Verwendung eines Massivholzrahmens mit dem ihm innewohnenden gebundenen Kohlenstoff“, so das Studio, das sich auf den Begriff „sequestrierter Kohlenstoff“ bezieht – auf das Kohlendioxid, das ein Baum während seines Wachstums aus der Atmosphäre entzieht und anschließend speichert, wenn er für die Verwendung als Holz gefällt wird. „Dadurch werden die regulierten Kohlenstoffemissionen aus der Haustechnik und die unregulierten Kohlenstoffemissionen aus der täglichen Nutzung des Gebäudes mehr als ausgeglichen“, erklären die Architekten.

Im Sinne der Nachhaltigkeit

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© Alison Brooks Architects

Neben der Hochleistungshülle aus dem Hochleistungsbaustoff Holz soll das Gebäude mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach sowie einer Erdwärmepumpe ausgestattet werden. Eine kompakte Grundfläche, hohe Decken und große Bogenfenster im Zusammenspiel mit verglasten Oberlichtern werden den Bedarf an künstlicher Beleuchtung minimieren. „Natürliche Belüftung im Sommer ist uns wichtig, während das Gebäude so ausgerichtet wird, dass im Winter eine passive Solarheizung möglich ist“, erklären die Planer. Nach seiner Fertigstellung werden sich im Erdgeschoss des Pavillons ein Foyer und eine Pförtnerloge befinden. Darüber hinaus wird das neue Hauptportal des Homerton College über eine Veranda, Arbeitsräume und Ausstellungsflächen verfügen. Sie sind über eine verglaste Verbindung erreichbar. Über dem Erdgeschoss finden sich schließlich ein Kinderliteratur-Ressourcenzentrum, Forschungsräume und eine große Bibliothek.

Quelle: Alison Brooks Architects