Konzepte für materialsparende Lösungen

Ein Artikel von Birgit Gruber | 04.09.2024 - 09:32
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Die Übergabe des „Schlüssels“ für das neue HolzBauForschungsZentrum, eine Wurzel aus Holz. © Swen Reichhold/HTWK Leipzig

„Das HolzBauForschungsZentrum wurde bewusst an diesem Standort errichtet, um Innovationen schnell in den Markt zu bekommen. Es wird Sachsen als Standort einer innovativen Holzbauforschung mit deutschlandweiter Strahlkraft neu definieren“, sagte der sächsische Staatsminister für Wissenschaft Sebastian Gemkow im Zuge der Eröffnung. Gemeinsam mit Kollegen übergab er der HTWK Leipzig vor Ort einen Zuwendungsbescheid über fünf Millionen Euro aus dem europäischen Just Transition Fund. Mit Hilfe der Förderung werden hochsensible, digital gesteuerte Fertigungsanlagen angeschafft und so der Wissens- und Technologietransfer von der angewandten Wissenschaft in die Praxis beschleunigt. Dazu Staatsminister Thomas Schmidt: „Die Investition ist eingebettet in die Holzbauinitiative des Freistaats Sachsen. Holz ist hier ausreichend vorhanden. Unser Ziel ist es, diesen nachwachsenden und nachhaltigen Baustoff als starken Treiber eines nachhaltigen Bauens zu verankern.“

„Smart Fixed Position Fabrication“

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v. li.: Dr. Mathias Reuschel (Gesellschafter der MFPA Leipzig GmbH), HTWK-Prof. Alexander Stahr (Wissenschaftlicher Leiter des HolzBauForschungsZentrums), Thomas Schmidt (sächsischer Staatsminister für Regionalentwicklung), Prof. Mark Mietzner (HTWK-Rektor), Sebastian Gemkow (sächsischer Staatsminister für Wissenschaft) und Burkhard Jung (Oberbürgermeister der Stadt Leipzig) mit dem Zuwendungsbescheid © Swen Reichhold/HTWK Leipzig

Prof. Alexander Stahr ist der wissenschaftliche Leiter des HolzBauForschungsZentrums und Vordenker der Forschungsgruppe FLEX. Gemeinsam mit einem interdisziplinären Team entwickelt er Strategien für individualisiert-automatisierte Fertigungskonzepte im Holzbau. In der rund 1100 m2 großen Halle können er und sein Team diese nun realmaßstäblich prototypisch testen. Parametrische digitale Modelle spielen dabei eine zentrale Rolle, um alle Schritte vom Entwurf über die Planung bis zur effizienten Vorfertigung sowie Logistik und Montage auf der Baustelle lückenlos zu vernetzen. So soll das Bauen mit Holz deutlich mehr von den positiven Effekten der Digitalisierung profitieren. Individualisierte Holzbauelemente entstehen nach dem Konzept der „Smart Fixed Position Fabrication“. Bei diesem Verfahren bleibt das Werkstück – im Gegensatz zur Fließbandproduktion – an einer Position und sowohl das Material als auch die Werkzeuge werden mittels Robotertechnik zum Bauelement bzw. zum Montagetisch gebracht. Das neue Forschungszentrum soll auch Innovationsfeld und Antrieb für die regionale Wirtschaft sein.

Quelle: HTWK Leipzig