Der Aufschwung am Bau wird kommen – die Frage ist nur: wann? Während 16 % der Holzbaubetriebe noch im laufenden Jahr von einer Baubelebung ausgehen, rechnen 31 % damit im nächsten und 27 % im übernächsten Jahr. Somit erwarten drei von vier Unternehmen, dass es spätestens 2027 wieder bergauf gehen wird. Trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen berichtet knapp die Hälfte der Holzbauer von einer „guten“ und weitere 29 % von einer „zufriedenstellenden“ Auftragslage. Für das 2. Quartal rechnet der Großteil (68 %) mit keiner Veränderung der Auftragslage, wohingegen 22 % von einer Verbesserung ausgehen. Das ergab eine Holzbau-Konjunkturumfrage unseres Schwesternmagazins Holzkurier.
Geteilter Markt
Besonders positiv ist die Einschätzung der Befragten hinsichtlich der Holzbauquote, wobei zwei Drittel von einem weiteren Anstieg des Holzbaus am Gesamtbauvolumen ausgehen. Lediglich 4 % rechnen hier mit einem Rückgang. Großes Potenzial verorten die Befragten insbesondere in den Bereichen Anbau, Zubau, Erweiterung, wo über 80 % eine „sehr gute“ bis „gute“ Entwicklung bis 2030 erwarten. Ähnlich positiv fällt die Einschätzung in den Bereichen Aufstockung und Sanierung aus. Auf der anderen Seite der Skala findet sich das Einfamilienhaus – hier rechnet in den kommenden fünf Jahren beinahe die Hälfte der Holzbauer mit einer schlechten bis sehr schlechten Entwicklung.
Kostendruck und Fachkräftemangel
Trotz dieser überwiegend positiven Grundstimmung steht der Holzbau vor zahlreichen Herausforderungen, wie die Antworten auf die Frage nach den derzeit vordringlichsten Problemen veranschaulichen: Häufig genannt werden die stark gestiegenen Materialkosten sowie hohe Lohn- und Lohnnebenkosten. Hier gehen 55 % von einem weiteren Preisanstieg für Holzbauprodukte im 2. Quartal aus. Diese Preissteigerungen lassen sich am Markt oft nicht durchsetzen, da die Auftragslage verhalten sei und vorhandene Aufträge hart umkämpft seien. Zudem erschweren Budgetprobleme auf Auftraggeberseite die Vergabe. Bürokratie, komplizierte Fördermodelle und Anforderungen bei öffentlichen Ausschreibungen werden als erhebliche Belastung wahrgenommen. Der Fachkräftemangel bleibt ein zentrales Problem, dem mit Ausbildung, Umschulung und Mitarbeiterbindung begegnet wird. Viele Betriebe fordern zudem eine Stärkung des Wirtschaftsstandorts durch stabile politische Rahmenbedingungen.
Holzkurier-Konjunkturbarometer Holzbau
Welche Entwicklung erwarten sich die Holzbaubetriebe hinsichtlich der Auftragslage? Wie beurteilt die Branche die Preisentwicklung? Das sind Fragen, die der Holzkurier mittels Onlineumfragen zu beantworten versucht. Hierfür kontaktierte die Redaktion Holzbaubetriebe in Österreich und Deutschland. Je mehr Betriebe mitmachen, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse, weshalb wir Sie um Ihre Unterstützung bitten: Nehmen Sie sich ein Mal im Quartal zwei bis drei Minuten Zeit und beurteilen Sie Ihre Geschäftslage. Sofern Sie von uns noch keine Einladung erhalten haben, nehmen wir Sie gerne in unseren Verteiler auf.
Kontaktieren Sie uns bitte unter: g.jauk@holzkurier.com